Orla Shift Top aus indischem Handloom

oder: #nähenverbindet

Manchmal passt's einfach! Als ich im April beim Treffen der #karlottapinkcrew in Augsburg unter anderem Julia von Fine Fabric traf merkten wir bald, dass wir auf der gleichen Wellenlänge sind. Neben Kleidernähen haben wir beide den Hang zu Patchwork und zum Quilten. Und auch so als Mama's liegen wir mit unseren Vorstellungen und Ansichten nicht allzu weit auseinander. Und so blieb der Kontakt zwischen uns denn auch in den nachfolgenden Monaten bestehen. Ein gemeinsames Longarm-Quilting Wochenende wurde mal angedacht, scheiterte aber an diversen logistisch-organisatorischen Details. 

Vor einiger Zeit schlug Julia dann vor, sich mal in Konstanz zu treffen. Ich war sofort dafür zu haben und ein gemeinsamer Termin wurde dann auch bald gefunden.

Zwei Wochen vor dem Treffen kam die Idee auf, das Treffen gleich auch mit einem Karlotta Pink-Outfit-Fotoshooting zu verbinden. Zeit zum Nähen hatte ich eigentlich nicht übrig, da wir noch eine Woche davon in den Ferien waren. Aber ich hatte ja noch ein Shirt aus dem Bio-Interlock-Jersey von Karlotta Pink unfotografiert herumliegen. Einen kleinen Blick darauf könnt ihr übrigens im obigen Bild erhaschen...

Jop, also das blaue Shirt ist weiterhin praktisch unfotografiert. Während ich in meinen Ferien auf dem Campingplatz mal kurz Internet auf dem Handy hatte (maximal 10m vom Empfangshäuschen entfernt stehend, das Handy in einem 142Grad Winkel vom Boden weg in Richtung Nord-Nordosten haltend. Ab und zu versuchend, durch wildes herumfuchtelnd mit theatralischer Miene weitere WLAN-Strahlen einzufangen), entdeckte ich die soeben neu eingetroffenen indischen Stoffe von Karlotta Pink. WLAN schon wieder weg, Puls rauf - durchatmen. Und überlegen.

Wobei zum Überlegen gab es nicht viel, ich hatte schon vor dem Urlaub das Orla Shift Top von Tilly & the Buttons auf dem Schirm und nur den passenden Stoff noch nicht. Jetzt schon. Also als ich dann wieder Netz hatte.

Der handgewebte Baumwollstoff in Strickoptik sollte es nämlich sein!

Der Stoff ist angenehm weich, wirkt edel und hat durch den vom Kett- unterschiedlichen Schussfaden einen tollen changierenden Effekt! Er ist etwas dicker als 'normale' Baumwollwebware und hat eine fühlbare Struktur.

Zugegeben, es ist nicht gerade der perfekte Anfängerstoff.. Gutes (und rasches) Versäubern ist ein Muss und beim Schnittteile markieren und ausschneiden muss man sich etwas mehr als vielleicht gewohnt konzentrieren, damit man schliesslich keine verzogenen Teile vor sich liegen hat. 

Aber wenn man sich dieser zwei Punkte bewusst ist und bei der Verarbeitung entsprechend vorgeht, wird man dafür mit einem speziellschönen Kleidungsstückunikat belohnt!

Mein Oberteil war übrigens mal gut gebügelt. Den Transport nach Konstanz mit dem ÖV, begleitet von Dauerregen, hinterliess allerdings leider seine Spuren. Aber da ich eh nicht der Bügeltyp bin, sind die Fotos so wenigstens sehr authentisch. ;-) Das musste ich mal kurz dazwischen loswerden.

 

 Das (englische) Schnittmuster sprach mich auf Grund der taillierten Form und dem angenehmen Schwierigkeitsgrad (irgendwo zwischen Shirt und Hemdbluse) an. Lange Ärmel mussten sein und den Ausschnitt wollte ich simpel haben, also nicht die Version mit Kragen. Die Ärmel sind etwas gepufft und haben eine Art Kellerfalte beim Ansatz auf dem Schulterrücken. Im Rücken wird das Oberteil mit einem sichtbaren Reissverschluss geöffnet. Hier könnte man auch mutiger sein und je nach Stoff einen Reissverschluss in Kontrastfarbe wählen.


Die Schnittkonstruktion enthält mehrere Abnäher. In der Regel verunsichern mich diese nicht und ich tu mich auch nicht sehr schwer damit, sie zu nähen. Ich mag sie ganz gerne. Bei diesem Projekt allerdings bin ich mit den Brustabnähern nicht richtig zufrieden, es hat so Beulen gegen den Spitz hin. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt, ob ich zu ungenau gearbeitet habe oder ob es von der Abnäherführung (ziemlich gebogene, französische Abnäher) her kommt. Auf meiner Fotosuche auf Pinterest entdeckte ich diese Grübchen jedenfalls auch auf vielen anderen Fotos. Vermutlich liegts trotzdem an mir und meiner manchmal mangelnden Geduld ;-)

 

Liebe (Ab-)Näh(er)Spezialistinnen: Kann mir jemand erklären, warum genau diese Mulden entstehen? Das mit den Spitzen verstehe ich, aber die Mulden sind mir neu..

Vielleicht hat ja jemand von euch das Orla Shift Top auch schon genäht und mag berichten?

Übrigens: wollt ihr wissen, was Julia an diesem verregneten Samstag bei unserem kleinen Fotoshooting getragen hat? Dann bitte hier lang oder für die Instagammler hier! :-)

 

Ich wünsch euch gemütliche Herbsttage, mit Sonne, Regen, Wind und vielen bunten Blättern!

Herzliche Grüsse,

Franzisca


Schnittmuster:

Orla Shift Top von Tilly and the Buttons, gekauft als e-Book (englisch)

 

Stoff:

Handgewebter Baumwollstoff aus Indien mit Strickoptik in magenta/beige (auch in anderen Farben erhältlich), von Karlotta Pink - Stoffe aus aller Welt

In DE  bekommt ihr den Stoff hier.

 

(Kooperation: *die benötigte Stoffmenge wurde mir für das Designnähbeispiel zur Verfügung gestellt*)


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Kommentare: 2
  • #1

    Verena (Dienstag, 06 November 2018 09:45)

    Liebe Franzisca

    Eine wunderschöne Bluse ist dir gelungen, den Schnitt merke ich mir. Der Stoff sieht wirklich sehr spannend aus, mir gefallen diese Unistoffe mit dem "gewissen Etwas".

    Herzliche Grüsse

    Verena

  • #2

    Franzisca (Mittwoch, 07 November 2018 08:29)

    Liebe Verena

    Vielen Dank! Ja, der Stoff hat mit dem Duoton und der Strickoptik eine tolle Wirkung und er lässt sich imfall sehr angenehm tragen. Ich könnte mir ihn - z.B. mit einem leichten Futterstoff - übrigens auch gut als schicken Blazer vorstellen.

    Wir könnten uns auch mal wieder treffen, gell! ;-)

    Liebe Grüsse,
    Franzisca