Louisa Dress und #sommergedanken

“And so with the sunshine and the great bursts of leaves growing on the trees,

just as things grow in fast movies, I had that familiar conviction that life was beginning

over again with the summer.”
(F. Scott Fitzgerald, The Great Gatsby)

 

Zumindest mental bin auch ich langsam aber sicher auf dem Weg in den Sommerurlaub. Unser Quartier erscheint verlassen, die Sommerhitze lässt Pfützen aus Fata Morgana auf dem Asphalt erflimmern und den Brombeeren kann man beim Reifen regelrecht zuschauen. Aber mal abgesehen vom Wachstum dieser schwarzen Beeren ist alles andere entschleunigt. Als hätten alle auf diese Tage gewartet, kommt mir der Juli quasi als Samstagvormittag unter den Monaten und die Sommerferien als das Wochenende einer Woche vor. Alles ist möglich, man nimmt es lockerer und selbst wenn nicht, bleibt noch genug Tag übrig, um auch erst später Feierabend zu machen. Im Sommer morgens um 6.30 Uhr aufzustehen (wenn man denn muss) ist auch eindeutig etwas anderes als um dieselbe Zeit im Winter. Sogar dann, wenn man den späten Abend zuvor noch ein Glas Wein länger auf der Terrasse in der warmen Sommernacht verbracht hat, als die Vernunft es geraten hätte.

 

Wenn da nur nicht die impertinenten Fliegen wären, die schlafraubenden, blutrünstigen Mücken und die aggressiven Wespen, die auftauchen und wirr ums Essen schwirren bevor man den ersten Bissen des Insalata Caprese in den Mund gebracht hat. Stets ein wachsames Auge auf die Kinder zu haben (sitzen hoffentlich im Schatten. Haben sie genug getrunken? Wenn ja dann hoffentlich ohne Wespe im Glas. Das schneller verlaufende als geschleckte Eis verteilt sich zur Hauptsache vom Kinn an abwärts und bleibt als eklig-klebende Flecken auf Haut und Kleidung zurück. Ganz zu schweigen von all den drohenden Gefahren im und rund ums Wasser. Mücke im Kinderzimmer? Wird gesucht, bis sie gefunden ist und dann brutal eliminiert, mission accomplished!) erschöpft und trotz der dann verdienten Schlafenszeit wird man sich 3/4 der Nachtzeit im Bett unruhig hin und her wälzen, weil es mit 27 Grad im Schlafzimmer einfach zu heiss ist. Alternative wäre draussen zu schlafen, aber da kommen dann wieder die Mücken ins Spiel.

 

In der Küche hat man die Wahl zwischen unterkühlten Früchten aus dem Kühlschrank oder einem Heer von Fruchtfliegen (wer hier eine andere Lösung hat, gerne her damit!). Die Kleidung könnte man im Stundentakt wechseln und überhaupt ist man den Grossteil des Tages irgendwo drin bei heruntergelassenen Rollläden, weil es in der Vor-, Haupt- und Nachmittagshitze draussen viel zu heiss ist!

 

Habe ich was vergessen?

#summershaming

 

Und dann wiederum öffnet man morgens alle Fenster und Türen und lässt die sonnige, aber noch frische Luft durch alle Räume streichen, die Kinder sind alle schnell angezogen. Es werden Pläne für den Tag geschmiedet oder auch einfach nichts gemacht. Man pflückt zwischendurch beim Vorbeigehen eine Handvoll sonnengewärmte Brombeeren, bereitet sich angenehm träge um 13.00 Uhr ein leichtes Mittagessen zu und macht anschliessend gemütlich eine längere Siesta. Am späteren Nachmittag wird gebadet und geplanscht, Wasserballone fliegen um die Ohren und das Lachen der Kinder belebt den Garten. Wenn dann Spätnachmittags das Licht nicht mehr so grell ist, fühle auch ich mich wieder aktiver. Da entstehen dann spontane Einladungen zum Grillen im eigenen oder Nachbarsgarten oder etwas abenteuerlicher im kühleren Wald. Aus frischen knackigen Salaten, Gurken und Tomaten aus dem Garten entstehen farbenfrohe Beilagen, die Kräuter und der soeben geerntete Knoblauch werden mit weicher Butter verrührt und aufs Baguette gestrichen. Es gibt Eistee mit Zitronen, Wasser mit hellgrünen Minzenblätter für die Kinder, Bier und prickelnd-süsse Proseccococktails für die Grossen.

 

Es bleibt hell und angenehm warm, die Kinder sind so sehr mit Spielen und Herumtoben im Abendlicht beschäftigt, dass wir Erwachsenen tatsächlich mehrere Sätze ohne Unterbrechung austauschen können. Die Uhrzeit hat ihre Bedeutsamkeit verloren, man isst und spielt und lacht solange man mag.

 

Man freut sich auf den kommenden Urlaub, aufs Nichtstun am Strand im Norden oder Süden, auf aktive Wanderungen in den nicht so heissen Bergen inklusive dem feinen Vesperteller auf einer bewirtschafteten Alp und überhaupt auf all die erfrischenden Momente im Pool, (Berg-)See oder Meer. Egal was man bevorzugt, der Genuss hat Vorrang. Und ein bisschen fühlt sich doch jeder irgendwo tief in seinem Innern wieder als das fröhliches Kind, welches Abseits des Scheins der Lampions mit Freunden versucht Glühwürmchen zu fangen und selbstvergessen nur im Augenblick lebt! 

 

#summerlove

 

Zum Sommer gehören natürlich auch viele hübsche Kleider (puh, jetzt habe ich sie doch noch gekriegt, die gute Kurve). Für meine Jüngste habe ich das Louisa Dress von Compagnie M. (ja, ich bin ein Fan von Martes Schnittmustern!) in der Sommeredition genäht: sprich kurzärmlig.

 

Das Louisa Kleid ist konzipiert für Webware (also nicht-dehnbaren Stoffen) und ist erhältlich für die Grössen 1-10 Jahre. Wie immer bei Marte bietet sie den Schnitt mit verschiedenen Optionen an. Hauptsächlich betreffen diese beim Louisa Dress das Rückenteil:

 

  • einteilig

  • zweiteilig

  • oder mit Kontrasteinsätzen

 

Das erwähnte Futter kann man vollständig, teilweise oder nur als Beleg nähen. Das Kleid wird im Rücken mit einem nahtverdeckten Reissverschluss geschlossen. Die Schürzentasche wird mit zwei Knöpfen fixiert und wer Paspeln mag, darf sich hier wieder ausleben. Alle Schritte sind in der Anleitung gut bebildert und ausführlich erklärt.

 

Meine Version des Louisa Kleides habe ich nur teilweise gefüttert (so ist es einerseits sommertauglich und der nahtverdeckte Reissverschluss wird innwendig trotzdem schön verdeckt) und für mein schmales Mädchen die Grösse 2Jahre genäht.

 

Bei der Stoffwahl habe ich mich für die Bio-Popelinekombination  "Feather" und "Dusk" von dem kalifornischen Familienkleinbetrieb Monaluna entschieden, welches ausschliesslich GOTS-zertifzierte Stoffe designt. Beide Stoffe sind aus der Kollektion "Wanderlust", ein passender Name für diese Jahreszeit!

 

Jetzt habe ich schon wieder viel mehr geschrieben als geplant, angedacht war ein Beitrag im Sinne von „Sommer – Urlaubszeit – mag nicht viel schreiben“ gewesen...

 

Jetzt mache ich aber Schluss, ich freue mich auf die Ferien und wünsche euch von Herzen viele ausgelassene und entspannte Sommerzeitmomente!

 

Liebe Grüsse,

Franzisca

 

 


Schnittmuster:

Louisa Dress von Compagnie M., (als Papierschnitt in der Schweiz erhältlich bei yingdesign.ch)

 

Stoffe:

Bio-Popeline "Dusk" sowie "Feather" (beide GOTS-zertifiziert) von Monaluna, ebenfalls erhältlich bei yingdesign.ch

 

*Projektidee von mir. Stoffe und Schnittmuster wurden mir auf meinen Wunsch von Compagnie M. resp. Yingdesign.ch zwecks Designnähens zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank!*


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